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Gespannt drängen sich die vier jungen Forscher*innen vor der digitalen Forschungsstation und erkunden gemeinsam die verschiedenen in Acrylglas eingelassenen Präparate unter dem integrierten Video-Mikroskop. Auf dem großformatigen Touchscreen vor ihnen werden die Strukturen der Präparate in 50-facher Vergrößerung angezeigt und umfassend erklärt. Mit einem Klick auf den Auslöser wird die neueste Entdeckung im Bild festgehalten und kann nebst ein paar persönlichen Zeilen als E-Card an Freund*innen und Familie gesendet werden.

Die Mikroskop-Forschungsstation ist eine von insgesamt vier Stationen der von uns realisierten Helmholtz-Themeninsel im Zentrum Neue Technologien (ZNT) des Deutschen Museums. Die Themeninsel legt unter dem Motto „Welt der kleinen Dinge“, wie auch die Rahmenausstellung, den Fokus auf die „Lösungssuche im Kleinen“ und bietet aktive Einblicke in die Forschungsarbeit der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Architektur der Ausstellungsmodule spiegelt mit ihren aus vielen kleinen Bausteinen zusammengesetzten Struktur-Elementen diese Thematik. Hundert aktuelle Forschungsfragen sind auf den Bausteinen aufgebracht und verdeutlichen die Bandbreite aktueller Helmholtz-Forschung. An vier separaten Okularstationen können zudem bildgebende Verfahren wie etwa Luftaufnahmen aus Forschungsflugzeugen oder Rasterelektronenmikroskopie erkundet werden.

Aktiver Einstieg in die Helmholtz-Forschungsthemen

Unter dem digitalen Mikroskop werden faszinierende Bildwelten sichtbar: Was aussieht wie ein riesiges Urzeitmonster ist ein Bachflohkrebs. Helmholtz-Forscher*innen nutzen in der Grundwasseranalyse Mikroorganismen, wie den Bachflohkrebs, als Indikator für die Wasserqualität. Mittels RFID-Codierung werden diese Hintergrundinformationen zu jedem der insgesamt 26 Präparate angezeigt, sobald der Objektträger unter dem Mikroskop betrachtet wird. Die Besucher*innen erfahren Details zu den Präparaten und dem jeweiligen Forschungskontext. Dass Mikroskopie so spannend ist, hätten die vier Grundschüler*innen nicht erwartet. Begeistert erkunden Sie die verschiedenen Präparate. Neben Präparaten aus dem Forschungskontext können an der Mikroskopstation auch mitgebrachte Gegenstände wie etwa Schlüssel oder Münzen mikroskopisch untersucht werden. Dem Entdeckergeist sind dabei bewusst keine Grenzen gesetzt.

E-Card an Freunde und Verwandte

Den Blick in die Welt der kleinen Dinge können die Besucher*innen mit Freund*innen und Bekannten teilen: Die Präparate können an der Mikroskop-Station fotografiert und nebst persönlichem Anschreiben als E-Card unter dem Motto „Gruß aus der Welt der kleinen Dinge“ versendet werden.

Helmholtz-Mediatheken: Spannende Einblicke in die Forschungswelt

Neben der Mikroskopierstation kann an drei weiteren Stationen die vielfältige Forschungswelt der Helmholtz-Gemeinschaft erkundet werden. Faszinierende Fotoserien, spannende Audiofeatures und Videos: An den Mediathek-Stationen können die Besucher*innen nach Belieben in dem umfangreichen Medienarchiv der Helmholtz-Gemeinschaft stöbern. Das Medienangebot kann wahlweise nach Forschungsbereich und Thema sowie nach Aktualität sortiert betrachtet werden.

Okular-Stationen: Wissenschaftliche Bildwelten und ihre Generierung

Bereits in der Wanderausstellung „Wunderkammer Wissenschaft“ werden die faszinierenden Bilderwelten, die die Helmholtz-Forschung immer wieder aufs Neue mit Großgeräten, wie Rasterelektronenmikroskopen oder Forschungssatelliten, oder aber im Rahmen von Computer-Simulationen generiert, eindrücklich vermittelt. Einige der hier gezeigten Motive können an Okular-Stationen, die an verschiedenen Stellen der Themeninsel integriert sind, betrachtet werden. Dabei widmet sich jede Okular-Station einem bestimmten bildgebenden Verfahren, das im Bereich der Wandabwicklung kurz vorgestellt wird.

Hundert Fragen aus der Helmholtz-Forschung

Welche Impulse stehen am Anfang der Forschungsarbeit? Welchen Fragen widmen sich die Helmholtz-Forscher*innen? Einhundert ausgewählte Forschungsfragen zu aktuellen Helmholtz-Forschungsthemen bieten einen unmittelbaren Einstieg in die Auseinandersetzung mit den Verfahren und den hier generierten Einblicken und Lösungsansätzen.

Hintergrund: Die Helmholtz-Themeninsel im Deutschen Museum

Mit jährlich rund 1,4 Millionen Besucher*innen ist das Deutsche Museum in München das besucherstärkste Technikmuseum im deutschsprachigen Raum. Seit 2009 widmet man hier mit dem Zentrum Neue Technologien (ZNT) eine groß angelegte Dauerausstellung aktuellen Forschungsentwicklungen aus den Bereichen Bio- und Nanotechnologie.

Gemeinsam mit der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft gehört die Helmholtz-Gemeinschaft zu den Wissenschaftspartnern des Zentrums Neue Technologien, die am Rande der Dauerausstellung an eigenen Stationen aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.

Die Präsentation der Helmholtz-Gemeinschaft soll mit der von uns gestalteten Themeninsel selbstgesteuerte und interaktive Einblicke in die Forschungsarbeit der 18 Forschungszentren bieten. Und damit gleichermaßen Schülergruppen und erwachsene Besucher*innen ansprechen. Dabei wird ein Vermittlungsansatz verfolgt, der die Besucher*innen zu Akteur*innen macht und damit in die vorgestellten Themenwelten involviert.

Wissenschaft wird im ZNT nicht nur ergebnisbezogen, sondern auch prozessorientiert vermittelt. Mit welchen Fragestellungen und Methoden widmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Forschungsproblemen? Wie entstehen Forschungsfragen? Was macht den Forschungsgegenstand so faszinierend? Die heterogenen Besuchergruppen sollen Forschung hautnah erleben und in einen Dialog mit den gesellschaftlich relevanten Fragestellungen treten.

Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der Helmholtz-Themeninsel.

„Dabei wird nicht nur die Bandbreite der Helmholtz-Forschung eindrücklich vermittelt, es werden auch spielerisch die Impulse aufgezeigt, die zur Erforschung von Phänomenen führen“, sagt Benjamin Wischer, zuständig für unsere Konzeptentwicklung: „Das sind zum einen das Staunen und die Neugier im Hinblick auf ein Phänomen und die daraus abgeleiteten Fragen. Zum anderen die problemorientierte Lösungssuche z.B. nach neuen Fertigungsverfahren oder Anwendungen. Diese Motive kulminieren in der Forschungsarbeit und dem Selbstverständnis der Helmholtz-Gemeinschaft – große und drängende Fragen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zu beantworten“.

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